Wenn wir es nicht schaffen, dem ganzen Irrsinn ein Ende zu setzen, wird das wohl in einigen Jahren eine der Überschriften sein, mit denen Medien um Quoten kämpfen. Nichts desto trotz kann man es heute schon sehen – auf Wikileaks. Die Site versucht aufzudecken, was Konzerne und Behörden zu verschleiern versuchen.
Bei diesem Zwischenfall im Irak 2007 waren unter den Opfern auch zwei Reuters-Mitarbeiter. Zwei Kinder wurden verletzt, als ihr Vater einem verwundeten Reporter helfen wollte. Vater und Reporter wurden dabei erschossen. Das als geheim klassifizierte Video wurde nun am 5.4.2010 auf Wikileaks veröffentlicht:
Offizielle Homepage des Wikileaks-Spezialprojekts: www.collateralmurder.com. Das ungeschnittene Video (38 Min) ist hier zu finden.
Es spritzt kein Blut wie in gängigen Filmen, es sind keine Geschlechtsteile zu sehen, das Video sollte jugendfrei sein. Also keine Angst beim Hinschauen, es ist nichts zu sehen! Man kann sich nur vorstellen, wie ein 30mm-Geschoss einen Körper zerfetzt. Cool aus einem Helikopter, rechnergesteuert treffsicher aus vielen hundert Metern Entfernung. Hübsch, nicht? Was Technik alles kann, faszinierend.
Kein Wunder, dass Völker, wirtschaftlich und militärisch dermassen dominiert und in ihren eigenen Interessen übergangen, sich zur Wehr setzen. Und wie sollten sie das tun, wenn nicht mit Guerilliataktik, Terrorismus und Fanatismus als Mittel des Zusammenhalts?
Immerhin hat das Video nach einer Woche bereits 5.5 Mio Aufrufe. Es scheint mir sinnlos, auf diesem einzelnen Fall herumzureiten, aber er zeigt Eindrücklich die Realität des Menschseins, die nach wie vor animalisch ist: «Nice shot – Yeah, got them…» Auch nach zehn Jahren sind wir noch nicht im dritten Jahrtausend angekommen – obwohl heute in zehn Jahren soviel passiert wie früher in einem ganzen Jahrtausend.
Unterstützen wir Wikileaks! Zur Zeit wohl die beste Plattform für unbequeme Wahrheiten, seit wir auf den heute quotendominierten Journalismus nicht mehr zählen dürfen.
Ich will nicht parteisch sein. Im Krieg ist kein Soldat zimperlich, hier werden 9 Marines umgebracht:
Krieg ist eine hochdynamische Angelegenheit, Entscheidungen auf Leben und Tod müssen in kürzester Zeit gefällt werden – Fehler passieren da früher oder später. Manchmal erwischt es so auch die eigenen, Remote-War sei dank:
Krieg ist so ein verdammtes Scheissbusiness – ausser für die Ökonomie – dass ich nicht verstehen kann, weshalb Arbeiter und Bauern nicht die fettgefressenen Machthaber aufeinander hetzen, die ja das ganze Trallalla anzetteln. Das System Krieg ist so unzulänglich, dass man es um jeden Preis vermeiden sollte! Mindestens so lange, wie die Andern nicht anderer Meinung sind, nicht war?