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Schlagwort: parents

Gedanken zum Frauenstreik-Tag 2019

Wenn sich die letzten 100 Jahre Frauen statt hormongesteuert Männer als Fickbuddies, sondern bewusst als Partner quallifizierte «Männliche Menschen»™ ausgewählt hätten, wäre ein Frauenstreik heute gar nicht nötig. Kinder gucken alles ab. Auf beiden Seiten.
Wenn sich die letzten 100 Jahre Frauen statt hormongesteuert Männer als Fickbuddies, sondern bewusst als Partner quallifizierte «Männliche Menschen»™ ausgewählt hätten, wäre ein Frauenstreik heute gar nicht nötig. Kinder gucken alles ab. Auf beiden Seiten.

Nun ja, gäll, damit mir jetzt keine Missverständnisse aufkommen: Ich gehöre ja zu den «Gender-Mainstreamisten» der ersten Stunde, in der alle sich – inklusive der meisten Frauen – ab der krampfhaften Bemühungen belustigten. Diesen Begriff gab es damals allerdings noch nicht, das musste sich alles erst noch finden.

Über die Jahre allerdings verlohr ich nadisna etwas mein Mitgefühl mit den Armen, deren Typen nicht mit ihnen reden. Unter anderem. Vielem. Aber was soll man säge, ned waar? Wenn sie sie einfach gerne haben, sollen sie sie doch einfach gerne haben. Solange wir wie Schimpansen Kriege führen, werden wir kaum wie Menschen Partner wählen.

(Dies ist unter «Intellektueller Populismus» eingeordnet. Falls es wen interessiert.)

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Die Liebe der Eltern ist der Albtraum der Kinder

Wie sollen Kinder lernen, was sie lernen müssten — wenn sie erst dürfen, wie sie wollen und danach plötzlich müssen, was sie nicht können?

Will heissen: Erst sind sie aller Lieblinge und kriegen jede Aufmerksamkeit, bloss keine Grenzen. Danach haben alle anderen Schuld, wenn sie sich an nichts halten.

Will meinen: Kinder lernen wie Hunde und Katzen, ihre Meister zu kontrollieren, wenn diese es zulassen. Danach sind dann die Lehrer, der Lehrplan, die Ausländer, die Rektoren, oder die Nase des Schulhausabwartes schuld, wenn alle Grenzen gesprengt werden.

Diagnose der Schulpsychologen
Diagnose der Schulpsychologen (© SonntagsZeitung)

Diese Grafik bringt die unbequeme Wahrheit auf den Punkt. Und statt die beidseitigen Defizite von Kind und Eltern auszugleichen, fordern diese schulische Leistungen ein und gestatten den kleinen erst recht nicht, was sie selbst auch am liebsten tun würden: Rebellieren!

Schätzungsweise kommt der grösste emotionale Unmut der Eltern daher, dass sich die Kinder dies einfach so erlauben: Sich selbst treu zu sein und den Unmut einfach so auszuleben. Die Psyche sucht einen Weg aus der verstockten Situation, die die nicht vorhandene Erziehung verbockt hat. Allem Anschein nach äussert sich dies vor allem in Lern- und Leistungsschwierigkeiten.

Am Ende ist dann der Pädagoge, respektive die Pädagogik schuld, wenn sich das Kind nicht freiwillig in das Gefängnis einsperren lässt, in das sich die Eltern schon lange selbst eingemauert haben. Und dabei depressiv geworden sind. Oder egozentrische [das sollte ich hier nicht schreiben].

Vermutlich ist es unmöglich — wie es heute nötig wäre — eine Lernkultur des Frontalunterrichts und der harten Fakten sanft in eine solche des vernetzen Denkens zu überführen, wie es der Lernplan 21 einfordert. Es bedingt einen Paradigmawechsel vom Initiations- zum Erkenntnisweg. So wie heute mehr oder weniger alle Bereiche einen Paradigmawechsel erfordern, um der Spirale des Niedergangs zu entkommen — allem voran der des mehrwert-, profit- und damit konkurrenzorientierten Wirtschaftens.

Das Problem: Paradigmenwechsel sind nicht kompatibel mit einer Demokratie von konservativ geprägten Menschen. Sie halten zu lange an bekanntem Terrain fest und begreifen die Notwendigkeit zum radikalen Wandel erst, wenn der ‚Tipping Point‘ des Systems schon vorbei ist.

Wenn ich sehe, wie viele Erwachsene und Kinder nur noch mit legalen, synthetischen Drogen funktionstüchtig bleiben — noch Schlaf, Motivation und Konzentration finden, nicht untergehen, dem Drang der Rebellion widerstehen — sehe ich die Grenze zum Bioautomaten vor unseren Füssen.

So sehe ich aber auch in meinem persönlichen Umfeld viele Jugentliche, deren Eltern sich die unbequeme Mühe der Grenzsetzung gemacht haben, als die Kinder noch klein waren. Und heute ein Vertrauensverhältnis zu den jungen Menschen geniessen, so dass Heranwachsen eine partnerschaftliche Angelegenheit ist — und kein Kampf um Recht und Autorität. Dies ist im wörtlichsten Sinne Kleinkind-Kram, bei dem der Schulpsychologe dann nicht mehr viel ausrichten kann ausser Rat schlagen. Oder wohl besser prügeln?

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