Die Prinzipien der menschlichen Dummheit
Dies sind kurzgefasst die fünf fundamentalen Gesetze bzw. Prinzipien der Dummheit, die Carlo M. Cipolla satirisch in seinem Werk Die Prinzipien der menschlichen Dummheit beschreibt:
- Stets und unvermeidlich wird die Zahl der im Umlauf befindlichen dummen Individuen unterschätzt.
- Die Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Person dumm ist, besteht unabhängig von jeder anderen Eigenschaft dieser Person. Demzufolge gibt es einen stets gleich hohen Anteil an Dummen in allen gesellschaftlichen Gruppen, sowohl bei Hausmeistern wie bei Universitätsprofessoren.
- Ein dummer Mensch ist jemand, der einer anderen Person oder einer Gruppe von Personen Schaden zufügt, ohne selber dabei Gewinn zu erzielen und dabei u. U. sogar zusätzlichen Verlust macht (das sogenannte „goldene Prinzip“).
- Menschen, die nicht dumm sind, unterschätzen stets das Gefährlichkeitspotential dummer Menschen. Vor allem vergessen Menschen, die nicht dumm sind, ständig, dass Verhandlungen und/oder Verbindungen mit dummen Personen zu jedem Zeitpunkt, an jedem Ort und in jedem Fall sich unweigerlich als teurer Irrtum herausstellen werden.
- Eine dumme Person ist der gefährlichste Typ aller Personen.
Seine Conclusio: Die Dummheit richtet mehr Schaden an als Verbrechen. Denn gegen Verbrecher kann man sich schützen, aber der Dumme handelt vollkommen irrational und unvorhersehbar, und gegen das Unvorhersehbare gibt es keinen Schutz.
Die Klassifizierung menschlicher Dummheit
Die Gesetzmässigkeiten, nach denen sich die Stupiden richten, sind in diesem Video ansprechend hübsch dargelegt. Nach Dietrich Bonhöffer, der ausreichend Gelegenheit und Zeit hatte, sich mit dem Thema auseinander zu setzten, bis er zwei Wochen vor Ende des Zweiten Weltkriegs nach langer Inhaftierung doch noch hingerichtet wurde.
Die Anwendungsbereiche menschlicher Dummheit
Um Stupidität auf grosser Skala politisch zu verwerten, reichen die nativ Stupiden nicht ganz aus. Banditen lassen sich mit den richtigen Lenkungsmassnamen gut für Machtspiele einspannen, aber Naive, und insbesondere Intelligente, müssen zuerst stupidiziert werden. Die Historie der Kunst, kollektiven Stupidismus herbei zu führen, wird vom Autor des Buches «Dark Persuasion – The History of Brainwashing from Pavlov to Social Media» in folgendem selbst dargestellt.
Im modernen Zeitalter der zielgerichteten Werbung bekommen Machtmenschen feuchte Träume. Facebook ist die moderne Umerziehungsanstalt, wo sich Menschen freiwillig selbst in eine Bubble einweisen. Wer die monetäre Gewalt inne hat, Menschen so zielgerichtet zu lenken, dass sie denken, sie würden selber denken, muss sich nicht mehr am Rednerpult verrenken. Er bleibt grau eminenzarisch hintergründlich, während jüngerlich Stupidierte ohne Punkt und Komma blahppern, als hätten sie noch nie Versalien gesehen.
So kommt es, dass mensch Jesus als humanistisches Ideal verehrt, aber zugleich das Goldene Kalb ausgräbt, weil neun Jahre Schule nicht mehr ausreichen, die Welt rational genügend zu verstehen. Wissen und Glaube werden zu einem undurchdringlichen Brei vermengt, der die Köpfe betonartig aushärten lässt. Am Ende verklärt die Aufklärung wieder zu Glaube. Stupide Stupider stupiden Stupidität – dagegen ist kein Gerät, kein Wiki gewachsen. Das strategische Unterscheiden zwischen Wissen und Annahme klappt nur ausserhalb seiner selbst, seiner Gruppe, seiner Bubble.
Darum habe ich eine Nadel immer im Hosensack. Pieks.
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