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Nehmt ihnen das Geld weg!

WoZ: Die einzig lesenswerte schweizer Zeitung!

WoZ: Es superreich(t) jetzt!
WoZ: Es superreich(t) jetzt!

Ich habe ein ziemlich schlechtes Gewissen, den geklauten Inhalt der WoZ zum 1. Mai hier zu posten – aber alleine schon das Titelbild nicht schweizweit per Zwangsverordnung und Strafandrohung zu verbreiten, hielte ich für ein Verbrechen, geschweige denn von der Einleitung zum Hauptartikel:

Bei der Lohnverteilung, bei der Abgabenpolitik, bei der Vermögensentwicklung: In der Schweiz findet eine gigantische und systematische Umverteilung von unten nach oben statt. Das belegt der «Verteilungsbericht» des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, der diese Woche erschienen ist.

Wie gigantisch die Umverteilung ist, zeigt sich beim Betrachten der Zahlen: Das Lohnwachstum der Mehrheit der Beschäftigten blieb unter ihrem Beitrag an die Produktivität, die Zahl der Gehaltsmillionäre hat sich hingegen in den letzten zwanzig Jahren verfünffacht. Systematisch wird die Umverteilung von der Politik ermöglicht: Direkte Steuern, die progressiv wirken, werden durch indirekte Abgaben ersetzt. Mit der Folge, dass einer Familie mit tiefem Einkommen von ihrem Lohnzuwachs noch ein Zehntel, einer Familie mit hohem Einkommen alles bleibt (vgl. Seite 3).

Dass die Umverteilung mit voller Absicht erfolgt, wurde diesen Frühling exemplarisch an der Unternehmenssteuerreform II ersichtlich: Nachdem bekannt wurde, dass sie für Aktionärinnen Steuergeschenke in Milliardenhöhe bringt, von denen der verantwortliche Finanzminister Hans-Rudolf Merz im Abstimmungskampf nichts gesagt hatte, trat das Parlament nochmals zusammen. Nicht wider besseres Wissen, sondern im besseren Wissen beschloss es, die Steuergeschenke zu akzeptieren.

Auf der WoZ-Site ist weiterhin ein 10-Punkteplan zu finden, wie wir den Reichen das Geld wegnehmen können. Damit ich nicht in falschem Licht da stehe: Ich will es ja nicht haben, zumindest nicht direkt. Aber wenn unser aller Lebenshaltungkosten etwas sinken, wäre ich um meinen kleinen Anteil natürlich nicht traurig – so wenig wie Du! Dafür würde ich es begrüssen, wenn wir für energie- und materialintensive Produkte und Dienstleistungen der Kostenwahrheit entsprechend bezahlen müssten; die Lebenszyklen heutiger Produkte sind um ein mehrfaches zu kurz. Allerdings könnten diese helfen, für eine Neue Welt Produkte schnell und flächendeckend durch effizientere und langlebigere zu ersetzen – wenn man sich dazu entschliessen würde.

Wer den Film nicht gesehen hat, muss das unbedingt nach holen: Let’s make money, ein Stück Kunst!

ZDF-Doku: Finanzkriese 2.0 – nichts gelernt?

Blog Action Day: Poverty — Poor at Heart

Aber ich vermute, wer hier auf meinem Blog landet, ist sich all dessen schon bewusst. Ich kann nicht viel mehr sagen als «Du bist nicht alleine – go for it!», lass Dich nicht unterkriegen! :peace:

Published inEconomyPoliticsThink!

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